Sa., 30. Apr.
|ORANGERIE / Anhalt. Gemäldegalerie
TAVIGNANU Franziska Guettler
Die renommierte Leipziger Malerin Franziska Guettler stellt Malerei auf Leinwand und Tuschezeichnungen auf Papier aus. Der Titel der Ausstellung TAVIGNANU entlehnt sich dem Namen eines wild-verwunschenen Gebirgsflusses auf der Insel Korsika.
Zeit & Ort
30. Apr. 2022, 17:00 – 12. Juni 2022, 17:00
ORANGERIE / Anhalt. Gemäldegalerie, Puschkinallee 100, 06846 Dessau-Roßlau, Deutschland
Über die Ausstellung
Der Anhaltische Kunstverein Dessau zeigt Franziska Guettler: 1978 in Dresden geboren. 1998 – 2000 Studium der Freien Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 2004 Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Volker Pfüller. 2008 Meisterschülerin bei Ralf Kerbach an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
Die renommierte Leipziger Malerin Franziska Guettler stellt Malerei auf Leinwand und Tuschezeichnungen auf Papier aus. Der Titel der Ausstellung TAVIGNANU entlehnt sich dem Namen eines wild-verwunschenen Gebirgsflusses auf der Insel Korsika. Der Name weckt ein unbestimmtes Feld malerisch-entrückter Assoziationen, die an Trost, Friedlichkeit, Hoffnung, aber auch an Unterwegssein, Aufbruch, Weltflucht und Utopie erinnern. Wasser trägt Boote und Güter, überspült Strände und Steine. Für die Künstlerin ist Tavignanu ein Ort im Irgendwo, ein irdischer Fluchtpunkt, eine Station am Strom der Vergänglichkeit, der einen Anfang genauso wie einen Abend oder einen Traum umschreiben könnte. Der Fluss als Transit, geborgene Uferlandschaften, Ruhe und Bewegung, lost in translation. Sie fängt mit ihren ausdrucksstarken Werken geradezu seismografisch den Nerv der Zeit ein und bleibt dabei subtil und ungewiss.
Die Besucher werden mit Guettlers Malerei reich beschenkt. Flüchtige Linien und Pinselstriche bezeichnen ein Bildgeschehen, das sich bei allem schönen Schein klaren Deutungen entzieht. Wenn das Prinzip der Lyrik darin beruht, mit sprachlichen Mitteln einen Weltzugang zu spiegeln und neue Sinnkonstellationen zu verdichten, so erschafft Sie in ihrer Kunst eine ganz eigene Bildpoesie. Die figurativen Konstellationen zwischen Mensch und Tier im Gestrüpp linearer Landschaften wirken dabei vertraut und fremd zugleich: Es geht auf dieser Reise auch stets um Sehnsucht, Liebe, Hunger, Durst und Tod. Dieser bewegte Kosmos wird begleitet von einer expressiv flirrenden Farbigkeit. Der Malprozess wird so zu einer Metapher für die fluide Botschaft ihrer Bilder: Abgeschliffene Leinwände, abgeschliffene Zustände und Erinnerungen. Durch die aufgerauhte, kreidig-perlmutthafte Oberfläche schimmert eine ehedem scheinbar geordnete Welt.
Oder in den Worten von Franziska Guettler: „Die Dinge, die Figuren und Striche, Formen und Töne werden geworfen, bis ein Rhythmus entsteht. Sie wollen nicht ergründen und nicht bestehen, sie wollen tanzen und singen. Denn es ist ein Schichten und Umschichten. Malen eben“. (Martin Oswald 2022)
Bilder von Ihr befinden sich in der Neue Sächsische Galerie, Chemnitz und in den Staatliche Kunstsammlungen, Dresden Sie lebt und arbeitet in Leipzig und wird zur Eröffnung anwesend sein.
Einführung Prof. Martin Oswald, Weingarten